An einem Samstag im August 2013 sprang ich in 4.000 Metern Höhe über meinem Elternhaus aus einer Cessna.
Wie es dazu kam?
Ich war ein ängstliches Kind und habe mich in den letzten 20 Jahren regelmäßig aus meiner Komfortzone begeben, um zu wachsen. Zu verdanken habe ich dies meiner Neugierde sowie wundervollen Menschen, die mir Mut zusprachen.
Ob ich Angst hatte? Ja. Interessanterweise erst in dem Moment als ich im Flieger an der geöffneten Tür saß, meine Beine in 4.000 Metern aus dem Flieger baumelten.
Ich blickte in den strahlend blauen Himmel und die weißen Wattewolken. Dabei dachte ich an meine Lieben und fragte mich – Was mache ich hier eigentlich?
Und Zack – in diesem Moment kam die Frage BEREIT? Und ich rief JA!
Es folgte ein unglaubliches & einmaliges Erlebnis. Noch heute bekomme ich ein freudiges Kribbeln, wenn ich daran denke oder mir Fotos ansehe.
Ich bin im Tandem mit einem sehr erfahrenen Springer gesprungen. Über Kopfhörer haben wir uns unterhalten und ich habe ihm vertraut, dass er weiß was zu tun ist. Während ich seinen Anweisungen folgte, habe ich unsere wunderschöne Erde bewundert. Also nach dem freien Fall (mit geschlossenem Schirm – ca. 1 Minute).
Diese 10 Minuten mit geöffnetem Schirm habe ich so konserviert. Heute weiß ich – ich war im Moment – ich war achtsam.
Die Landung hat gut geklappt und der Adrenalin Kick hat dazu geführt, dass ich am liebsten direkt wieder gesprungen wäre.
Warum teile ich diese Erfahrung mit dir? Auch wenn wir mutig oder tapfer sind können wir Angst verspüren. Doch für ein bestimmtes Ziel mit vertretbarem Risiko aktiv zu werden, bedeutet die Angst zu überwinden und dadurch handlungsfähig zu bleiben. Danach fühlen wir uns lebendig & stark.
Warum ist diese Stärke so wichtig?
Weil wir in unserer Gesellschaft Menschen mit Zivilcourage brauchen. Immer wenn ich in Situationen entgegen der Mehrheit meine Meinung vertrete, weil ich zB für eine Minderheit einstehen möchte, denke ich an meinen Sprung zurück. Er lädt meine Mut Akkus auf und lässt mich trotz meiner Angst aktiv werden.
Wann hast du deine Angst überwunden und bist mutig ‚gesprungen‘?
Ich freue mich auf deine Erzählung.
Nicole
