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Umgang mit Niederlagen

Niederlagen und Misserfolge sind unvermeidbar. Damit umgehen zu können ist eine wichtige Voraussetzung, um persönlich und beruflich zu wachsen. Die folgenden 6 Tipps zeigen dir wie du sie leichter bewältigen kannst. 

1. Durchlebe alle dazugehörigen Emotionen
Niederlagen fühlen sich furchtbar an. Als würden wir in ein riesengroßes Loch fallen. Wir erleben Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Scham, Enttäuschung, Frustration und andere. Natürlich schreien wir bei einer Niederlage nicht gleich ‚Juhuuuu!‘. Das ist ganz normal und gut so. Toxische Positivität ist hier nicht gefragt. Lasse dich auf alle Emotionen ein und durchlebe sie. Tausche dich dazu mit deinen Lieblingsmenschen aus oder schreibe deine Emotionen und Gedanken nieder. 

2. Ändere deine Einstellung zu Niederlagen
Wie siehst du deine Niederlagen aus früheren Zeiten? Ich persönlich bin in meinem Leben an schwierigen Situationen und an Misserfolgen am meisten gewachsen. Meines Erachtens liegt darin unser größtes Entwicklungspotenzial (wenn wir diese Erfahrung bewusst nutzen). Im Nachhinein bin ich sogar oft dankbar, dass es anders gekommen ist als ich es mir (damals) gewünscht habe. Kennst du solche Gedanken auch? Ich verzeihe mir selbst (und anderen) Fehler und frage mich, was hätte ich besser machen können? Wenn ich dieselbe Situation nochmal erleben würde, was würde ich genauso und was anders machen? Was hat sich dadurch (positiv) verändert? Welche Learnings können wir daraus ziehen?

3. Konzentriere dich auf kleine Ziele statt auf ein großes
Die Suche nach neuen, kleineren Zielen ermöglicht es, den Fokus zu verlagern und aus der echten oder gefühlten Ausweglosigkeit auszubrechen. Um eine Niederlage bewältigen zu können, suche ich gerne nach einer Alternative. Dadurch kann ich nach vorne gehen und selbstwirksam weitermachen. 

4. Trau Dich, Hilfe von anderen anzunehmen
Wir alle machen uns über die Jahre ein Bild von uns selbst. Es ist unser Lebensentwurf, indem wir uns vornehmen, wie wir sein möchten und was wir erreichen wollen. Diese (unbewusste) Idealvorstellung bringt uns oft zu Fall. In einer solchen Situation können vertraute Menschen (oder ein Coach) uns helfen eine andere Perspektive einzunehmen. Auch konkrete Hilfestellungen zur Lösungsfindung können sehr erfolgsversprechend sein, um festgefahrene (Denk)pfade zu verlassen und handlungsfähig zu bleiben. Wie gut kannst du Hilfe annehmen? Ich habe mich damit früher sehr schwer getan. Heute bin ich sehr dankbar für die wundervolle Unterstützung in meinem privaten und beruflichen Umfeld. Trau dich. 

5. Sei bereit, deine Methoden und Erwartungen anzupassen
Kennst du Fuckup Nights? Im Jahr 2012 unterhielten sich ein paar Freunde in Mexiko Stadt nach dem einen oder anderen Drink über ihr unternehmerisches Scheitern und bemerkten, wie gut ihnen diese Gespräche taten. Daraus entwickelten sie das Konzept der Fuckup Night – eine Veranstaltung, die mittlerweile weltweit in mehr als 100 Städten stattfindet. Auch in Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt aM, München…). Ich habe schon einige dieser Veranstaltungen besucht, um mich mit anderen Menschen über den Umgang mit Niederlagen auszutauschen. Ein großartiges Format, welches ich dir gerne ans Herz legen möchte. Es geht darum eine Kultur des Scheiterns zu etablieren, denn letztendlich ist die Fähigkeit zur Anpassung, zur Justierung der eigenen Erwartungen und Methoden, genau das, was Scheitern zu einer Chance machen kann. Es geht darum, Neues an sich und unserer Umwelt zu entdecken. Durch das Scheitern werden Denk- und Handlungsroutinen durchbrochen und veränderte Sichtweisen auf Probleme angeregt, die wiederum neue Optionen eröffnen. Scheitern ist daher nicht nur Versagen, Verzicht und Selbstaufgabe, sondern auch Aufbruch, Wandel und Chance. Nutze diese Möglichkeiten bewusst. 

6. Nimm dir ein Beispiel an anderen
Lincoln verlor zahlreiche Wahlkämpfe, bevor er Präsident wurde. Henry Ford brauchte drei Anläufe, um die Ford Motor Company zu gründen. Astrid Lindgren fand keinen Verleger für „Pippi Langstrumpf“. Steve Jobs wurde mit 30 sogar von der Firma, die er selbst gegründet hatte, gefeuert. Misserfolge und Niederlagen finden sich in jeder Biografie. Sie gehören zum Berufs- und Privatleben, ja sogar zum Erfolg dazu. Und sie bedeuten nicht das Ende. Wer es schafft, wieder aufzustehen, ist meist erfolgreicher als zuvor. Anstatt sich also von Niederlagen unterkriegen zu lassen, können wir diese bewältigen und für uns nutzen. 

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Wie gehst du mit Misserfolgen, Fehlern und Niederlagen um?