Wenn wir (positives oder konstruktives) Feedback erhalten, fühlen wir uns bei der Arbeit engagiert, verbunden und zufrieden.
1. Wahrnehmung & Wirkung
Beschreibe als erstes das Verhalten deines Gegenübers. Was hast du konkret wahrgenommen / gesehen / gehört. Nutze ICH- statt DU-Botschaften, also Formulieren wie „Mir ist aufgefallen…“ oder „Ich habe beobachtet.“ Im zweiten Schritt schließt du an wie dieses Verhalten auf dich wirkt zum Beispiel durch „Dadurch fühle ich mich…“ oder „Das wirkt auf mich….“
2. Benenne deine Gefühle
Auch im Business Kontext haben Gefühle einen Platz. Unsere Kolleg*innen können unser Feedback viel besser nachempfinden, wenn wir ihnen unsere Gefühle mitteilen. Diese sind oft ein Schlüssel für nachhaltige Verbesserungen.
3. Vermeide das ‚Feedback-Sandwich‘
Obwohl viele von uns gerne mit einem Kompliment beginnen und mit einer positiven Note enden, kann es passieren, dass das negative Fleisch in der Mitte des Feedback-Sandwichs verloren geht. Und warum? Ein mögliches Problem ist, dass wir uns oft an das erste und das letzte, was wir in einem Gespräch hören, erinnern. Die Kritik in der Mitte kann dabei untergehen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele von uns ein negatives Feedback erwarten – wir sind es gewohnt, negatives Feedback zu erhalten, insbesondere in einem Gespräch über unsere Leistung. Wenn wir ein Lob hören, fangen wir oft an, uns so abzustützen, dass wir das ursprüngliche Positive nicht zu schätzen wissen. Wir denken vielleicht, dass das Kompliment dazu gedacht ist, den Schlag zu mildern.
4. Beim Erfolg erwischen
Um deinen Kolleg*innen ein aufrichtiges und wertschätzendes Feedback geben zu können, musst du sie beobachten und genau hinsehen/-hören.
5. Hole dir Feedback
Feedback verkleinert unseren blinden Fleck, vergrößert dadurch unsere Arena und Handlungsmöglichkeiten. Nutze diese Chance unbedingt und hole dir regelmäßig von unterschiedlichen Menschen ein Feedback ein. Es lohnt sich. Ohne dem würde es MenschTRAINING nicht geben 😉
6. Fördere die Feedback-Kultur in deinem Umfeld
Sei mutig und zeige dich menschlich. Um eine positive Feedback-Kultur im Unternehmen zu fördern, macht es Sinn sich gegenseitig und ungeachtet von Positionen Rückmeldungen zu geben. Du kannst etwas sagen wie: „Ich bin durch das Feedback von Kollegen und Freunden sehr gewachsen, und versuche, das weiterzugeben“. Oder: „Jetzt, wo wir zusammenarbeiten, wäre es toll, wenn wir uns gegenseitig helfen könnten, besser zu werden, indem wir einander Feedback geben. Was hälst du davon?“
7. Frage nach, ob die Mitarbeiter ein Feedback wünschen
z.B.: „Mir sind in letzter Zeit ein paar Dinge an Ihrer Arbeit aufgefallen. Sind Sie an einem Feedback interessiert?“ Wenn die Mitarbeiter die Verantwortung dafür übernehmen, Feedback zu erhalten, werden sie offener und weniger defensiv sein. Zudem fördert ein wertschätzendes Feedback in beide Richtungen die Zusammenarbeit.
8. Gib zeitnah Feedback
Wenn du ein Problem siehst, gib je nach Situation sofort oder kurz danach Feedback. Je früher, desto besser, denn deine Mitmenschen erinnern sich ansonsten nicht mehr an die Situationen, die du beschreibst.
9. Wähle das Setting bewusst
Gib negatives Feedback nach Möglichkeit unter vier Augen und nicht in der Öffentlichkeit. Positives Feedback, das in der Öffentlichkeit gegeben wird, ist in der Regel willkommen und ein guter Weg, um das gewünschte Verhalten zu verstärken. Manchen Menschen ist es jedoch unangenehm und peinlich, öffentliches Feedback zu geben bzw. zu bekommen. Frage sie am besten, um sicher zu gehen.
10. Achte auf die Beziehungsebene (also Nonverbales wie Mimik, Gestik & Tonfall)
Wie du etwas sagst, ist entscheidend. Die Forscherin Marie Dasborough untersuchte Feedback, indem sie zwei Gruppen beobachtete: Eine Gruppe, deren Mitglieder negatives Feedback mit positiven emotionalen Signalen wie Nicken und Lächeln erhielten, und die andere Gruppe, deren Mitglieder positives Feedback kritisch, mit Stirnrunzeln und zusammengekniffenen Augen erhielten. Personen, die positives Feedback mit negativer Mimik erhielten, berichteten, dass sie sich schlechter fühlten als Teilnehmer, die gutmütiges negatives Feedback erhielten. Die Art und Weise wie wir Feedback geben, ist oft wichtiger als die Botschaft selbst.